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Pilsen

Die größte westböhmische Stadt liegt am Zusammenfluss der Mies, Radbusa, Angel und Uslawa (Mže, Radbuza, Úhlava, Úslava), die weiter runter zur Beraun (Berounka) fließen. Pilsen wurde um das Jahr 1295 von König Wenzel II. gegründet und dem böhmischen Herrscher blieben die Pilsener auch für immer treu.

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In die Geschichte der Kultur hat sich die Stadt unter anderem auch dadurch eingeschrieben, dass hier 1468 das älteste böhmische gedruckte Buch, die Trojanische Chronik herausgegeben wurde. In Pilsen ist der Dramatiker und Autor des Textes der tschechischen Nationalhymne, Josef Kajetán Tyl, gestorben, hier wurden der Regisseur E.F. Burian und der Grafiker Jiří Trnka geboren, an der hiesigen Realschule unterrichtete der Schriftsteller Karel Klostermann und 1917 gründete hier Josef Skupa das Marionettentheater mit den beliebten Marionetten Spejbl und Hurvínek. 

Die bekanntesten Pilsener Industriefirmen, die im Verlauf des 19. Jahrhunderts entstanden, sind dann vor allem das bedeutende Maschinenbauwerk Škoda und die beiden hiesigen Brauereien. In der Gegenwart ist Pilsen als die Stadt bekannt, wo jedes Jahr die Befreiung nach dem Zweiten Weltkrieg durch die amerikanische Armee mit einem Festakt begangen wird, oder als Sitz der Westböhmischen Universität und der medizinischen Fakultät der Karlsuniversität.
Die Geschichtsliebhaber unter Ihnen, werden sich sicher für die zahlreichen Baudenkmäler der westböhmischen Metropole interessieren. 

Der Turm der Bartholomäus-Kirche, der höchste Kirchenturm in Böhmen, ragt in eine Höhe von 103 Metern empor. Vom Turm-Aussichtsplateau kann man Pilsen und die ganze Umgebung wunderbar übersehen. Die gotische Kirche wurde gleichzeitig mit der Stadt erbaut, das Gewölbe entstand in den Jahren 1432–1470. Die Bartholomäus-Kirche steht mitten auf dem ausgedehnten Hauptplatz, auf dem wir auch das Rathaus im Renaissancestil finden, das 1554–1558 von einem italienischen Baumeister gebaut wurde. Bei einem Rundgang durch die Innenstadt, deren schachbrettartiges Netz von Straßen schon am Ende des 13. Jahrhunderts entstand, können wir sowohl viele bemerkenswerte und historisch wertvolle Bürgerhäuser, als auch einige Baudenkmäler sakraler Architektur sehen. 

Das frühere Franziskanerkloster, ursprünglich gotisch und später barock umgebaut, dient heute als Diözesemuseum. Die Staatliche wissenschaftliche Bibliothek hat den Sitz im ehemaligen Dominikanerkloster, an den 1735 die Annenkirche gebaut wurde. Belehren lassen können wir uns auch im Pilsener Brauereimuseum. Im Pilsener Stadtzeughaus kann man sich eine bemerkenswerte Waffensammlung ansehen. Liebhabern der bildenden Kunst empfehlen wir, sich die Westböhmische Galerie zu besichtigen, die sich in den ehemaligen Fleischbänken befindet. 

Zu Besuch laden auch die historischen Pilsener unterirdischen Gänge ein.

Entfernung: 70 km

Verkehrsverbindung: Zug, Bus, Auto

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