Cheb
Cheb (Eger), liegt am Ufer des gleichnamigen Flusses Eger (Ohře) und ist eine der am weitesten westlich gelegenen böhmischen Städte. Das historische Egerland war einst Bestandteil des Heiligen Römischen Reiches, in den Jahren 1266–1275 herrschte hier der böhmische König Přemysl Ottokar II., aber erst seit dem Jahre 1322 gehörte das Egerland ununterbrochen zum Königreich Böhmen.
Schon zu Beginn des 13. Jahrhunderts hatte Eger eine eigene Stadtverwaltung, womit es zu den ältesten Städten in Böhmen zählte. Von seiner Bedeutung zeugt die Tatsache, dass hier sowohl der Reichstag, als auch diplomatische Verhandlungen der Herrscher stattfanden und dass sich hier zweimal die Truppen der Kreuzherren vor dem Heereszug gegen die Hussiten versammelten. Im historischen Bewusstsein lebt Eger aber wohl eher als die Stadt, wo 1634 der kaiserliche Generalissimus Albrecht von Wallenstein gemeinsam mit seinen treuen Offizieren ermordet wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Vertreibung der deutschen Bevölkerung ging die Bedeutung der Stadt etwas zurück.
Eger ist eine Stadt, in der heute vor allem die Liebhaber der Geschichte auf ihre Kosten kommen. Die Sehenswürdigkeit Nummer Eins ist hier die romanische Burg, die ihre größte Bedeutung unter Kaiser Friedrich I. Barbarossa nach dem Jahr 1167 erreichte. Erhalten geblieben sind von der Burg, in der sich in der Vergangenheit oft deutsch-römische Kaiser und später böhmische Könige aufhielten, trotz Umbauten jüngeren Datums, der wesentliche Teil des Palais´ und vor allem die einzigartige einstöckige Burgkapelle. In den Straßen und Gassen von Eger können wir viele historisch wertvolle Häuser sehen, auf dem Hauptplatz dann einen malerischen Block von Häusern – Stöckel (Špalíček) genannt. Nur ein kleines Stück weiter von hier bietet das Museum einen Einblick in die Geschichte der Stadt, und das gerade in dem denkwürdigen Haus, das Zeuge von Wallensteins Tod war. Die monumentale Erzdekanalkirche Nikolaus und Elisabeth, ursprünglich romanisch, nach dem Brand 1270 umgebaut, gewann sie in den Jahren 1456 bis 1470 ihre spätgotische Gestalt. Etwas versteckt in der Verbauung des historischen Stadtkerns steht das Minoritenkloster, das in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts gegründet wurde und seine gotische Gestalt im Grunde behielt.
Entfernung: 31 km
Verkehrsverbindung: Bus, Zug, Auto