Glatzer (Kladská)
Einer der schönsten Plätze in der Egerländer Region ist der Teich und das Jagdschloss Glatzer (Kladská) im Herzen des Landschaftsschutzgebiets Kaiserwald (Slavkovský les).
Vom ehemaligen Jagdschloss des Fürsten Schönburg-Waldenburg inmitten stiller Fichtenwälder rund um die romantische Wasserfläche führt auf hölzernen Gehsteigen ein instandgesetzter Lehrpfad durch das Naturschutzgebiet Glatzer Moor - Taiga mit ausgesprochen vielfältiger Flora und Fauna.
Die Leute können nun auch den benachbarten Sauersee mit einem der sauersten Quellengebiete in Europa sowie den Park mit dem Grab des Gründers des hiesigen Jagdschlosses besichtigen, mit stilvollen Gebäuden und einem Arboretum.
Nach Kladská können Sie zu Fuß, mit dem Fahrrad, dem Bus oder dem Auto fahren.
Spaziergang durch Kladsko
Saubere, fast unberührte Natur ... so empfängt Sie das Land rund um Marienbad, Bad Königswart (Lázně Kynžvart), Glatzer (Kladská), Quellen (Prameny) und aus der weiten Umgebung. Das Land innerhalb des Naturschutzgebietes Kaiserwald hat seinen Besuchern viel zu bieten. Tiefe Wälder mit schönen Orten, wo die Nadelbäume mit herrlichem Astwerk bis auf den Boden reichen, umgeben Sie von allen Seiten.
Ein Gefühl von positiver Energie hatte sicherlich auch der Fürst Schönburg-Waldenburg, als er zu Ende des 19. Jahrhunderts nach Bad Königswart gekommen ist, um an einer Jagd in den hiesigen Wäldern teilzunehmen. Die Landschaft mit der dominierenden Glatzer Wiese, die sich entlang dem See ausbreitet und von allen Seiten mit Wäldern und Sümpfen umgeben ist, hat ihn mit ihrer Schönheit so gefesselt, dass er sich hier 1875 eine Hütte bauen ließ. Bis zum Ende des Jahrhunderts sind hier noch fünf weitere hinzugekommen, die noch heute die Grundlage der Siedlung bilden. Dadurch wurde die Tradition und Berühmtheit von Glatzer (Kladská) gegründet. Seinerzeit, zu Lebzeiten des Fürsten, war es das zweitgrößte Jagdrevier in Böhmen. Noch heute ist es eines der wenigen vom Staat anerkannten Jagdreviere.
Glatzer hat jedoch noch viel früher Geschichte gemacht. Die Seehöhe von 820 m ü. M. und ein System von zehn Teichen hat den Ort zu einem industriellen Aufschwung vorbestimmt. Damals hat sich um Slavkov der Bergbau entwickelt, und weil es keine lokalen Quellen zum Schlemmen von Gestein gab, wurde 1531-36 der so genannte Lange Kanal gebaut. Dieser hat gerade aus dem Glatzer Teichsystem das Wasser genommen und nach Glatzer und Horní Slavkov gebracht. Für die damalige Zeit war es, was Umfang und Ausführung betrifft, ein einzigartiges Werk. Der Kanal selbst ist 24 km lang, er hatte darüber hinaus noch ein bemerkenswertes Netz von Kanälen in der Länge von 30 km. Er hat 52 Erzmühlen versorgt, wurde mit 35 Brücken überbrückt, sein Strom wurde von 14 Schützen geregelt und seine Breite war 2 Meter. Der Lange Kanal ist bis zum heutigen Tag bestehen geblieben, obwohl er schon lange nicht mehr dem Zweck dient, zu dem er erbaut wurde.
Auch trotz der beachtlichen Seehöhe kann sich Glatzer vieler Naturschönheiten rühmen. Deshalb wurde hier auch der Lehrpfad ausgebaut, obwohl er nur 1200 Meter lang ist. Er führt rund um den Glatzer Teich, zunächst handelt es sich um einen Sandsteg, dann wurde er in einen Holzsteg verwandelt, der Sie sicher durch den Torf führt, zu Ruhebänken und Hinweisschildern über die lokale Flora und Fauna.
Es gibt immer etwas zu sehen
Falls Sie ein Naturliebhaber sind, fesselt Sie sofort eine gemeine Fichte - goldene Fichte, die eine Dominante am Anfang des Pfades bildet. Sie ist nicht zu hoch, aber im Verhältnis zu ihrer Höhe hat sie ein monumental breites Astwerk, das bis zum Boden reicht. Auf dem Knüppeldamm gelangen Sie in Urwaldbestände, der Sie für den Rest des Lehrpfades begleiten wird. Die Weißtanne, die hier einst der häufigste Baum war, kommt heute nur vereinzelt vor. Sie können hier aber Bergahorne, Spitzahorne, Sumpfkiefern, Edeltannen - graue, bereits erwähnte gemeine Fichten - goldene, Buchen und andere Holzarten antreffen. Vor 308 Jahren konnten Sie hier noch einem Bären begegnen, der letzte wurde 1698 erschossen. 1708 war der letzte eurasische Luchs und 1756 dann der letzte Wolf erschossen worden.
Durch Veränderungen der Umwelt ist eine Rückkehr zur ursprünglichen Zusammensetzung von Flora und Fauna nicht mehr möglich. Heute leben dort Birkhühner, Auerhühner, Füchse, Hirsche, Vögel - Fichtenkreuzschnabel und Sperlingskauz. Heute können Sie hier Hochmoorgelblinge beobachten, und wenn Sie Glück haben, dann treffen Sie eine Wolfspinne, die direkt im Torfmoor wohnt, wo sie einen Unterschlupf in Form von verstärkten Rohren baut. Auf das Essen warten hier auch Aasfliegenblumen wie Rundblättriger Sonnentau oder Fettkraut.
Die Landschaft rund um Glatzer ist in drei Gebiete unterteilt: Taiga mit einer Fläche von 133 ha, Paterák (93 ha) und Lysina (43 ha). Ein Spaziergang durch den Lehrpfad nimmt nicht viel Zeit in Anspruch, wenn Sie aber Ihren Ausflug auch in die Umgebung ausdehnen, können Sie hier einen angenehmen halben Tag verbringen. Machen Sie einen Spaziergang zum Grab des Fürsten, der diese Landschaft so sehr geliebt hat, dass er sich hier beisetzen ließ und in der Nähe von Lysina seine letzte Ruhe gefunden hat, oder gehen Sie in eine der lokalen Gaststätten, wo auch Wildgerichte angeboten werden.
Der Lange Kanal
Der Lange Kanal ist eine technische Sehenswürdigkeit, die einen großen Teil des Kaiserwalds kreuzt. Er wurde 1536 fertiggestellt, die Bergbautätigkeit brauchte jedoch immer mehr Wasser zum Antrieb von Maschinen und Ausrüstungen und so musste der Kanal weiter ausgebaut werden. Die Streckenführung wurde vom Markschneider Rossmeisel vermessen und Flößgräben genannt.
Die Gesamtlänge des Flößgrabens betrug 24,2 km. Fast an einer Höhenschichtlinie hat er das Wasser bis zum Teilhäsel geführt. Hier hat er sich gegabelt. Ein Zweig ging weiter in Richtung Seifertsgrün, wahrscheinlich identisch mit dem alten Graben von 1499. Der andere Zweig setzte in Richtung Krásno fort. Das Wasser wurde teilweise in einige Bergbauteiche geleitet und schließlich zu den Bergbau- und Aufbereitungsbetrieben geführt.
Die Breite des Kanals betrug im Durchschnitt zwei Meter und er war an den Seiten mit Baumstämmen verkleidet, vor allem wegen der Beförderung von Holz aus dem Wald. Der Kanal war im Durchschnitt ein Meter tief.
Der Wasserstrom war ziemlich schnell und der Höhenunterschied zwischen dem Anfang (810 m ü. M.) und der Mündung in den Kaiserwaldbach in Horni Slavkov (587 m ü. M.) hat 223 m in einer Gesamtlänge von 24,2 km repräsentiert. Auf einem 100-Meter-Abschnitt hat das Gefälle von 0,35 bis 0,83 m gereicht. Die Durchflussmenge betrug etwa 0,4 m3/s.