Der jüdische Friedhof
Eine jüdische Gemeinde gibt es in Marienbad schon seit 1824, seit 1861 hatte sie hier ein Spital mit Bethalle. Der jüdische Friedhof an der Straße nach Velká Hleďsebe wurde 1875 gegründet.
Zuvor wurden verstorbene jüdische Bürger auf den Judenfriedhöfen in der Umgebung (Drmoul, Tachov, Königswart) beigesetzt. Vor 1930 wurde der Friedhof vergrößert und noch heute gibt es hier Beerdigungen. Während der sog. Kristallnacht im November 1938 haben die hiesigen Nazis den jüdischen Friedhof demoliert. Danach haben sie fast alle Gräber beseitigt. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden zwei historische Grabsteine von ähnlich verwüsteten jüdischen Friedhöfen aus Königswart und einige Dutzend Grabsteine aus Tachov hierher verlegt. Beigesetzt sind hier neben anderen auch der Begründer des hiesigen Forschungsinstituts für Balneologie, Prof. Dr. Enoch Heinrich Kisch (1841–1918) und der deutsche Philosoph und Antifaschist Prof. Dr. Theodor Lessing (1872–1933), erschossen von den Hitlerfaschisten in Marienbad, am 30. August 1933.
Geöffnet täglich von 9 bis 17 Uhr, im Winter bis 16 Uhr, Samstags und an jüdischen Feiertagen geschlossen.